Gesobau feiert Modernisierung des Märkischen Viertels

Die Gesobau feiert den Abschluss der achtjährigen energetischen
Modernisierung des Märkischen Viertels. Dazu schreibt das Berliner Abendblatt:

 

Es ist vollbracht: Die landeseigene Gesobau AG hat die energetische Modernisierung des Märkischen Viertels innerhalb von acht Jahren erfolgreich beendet. Die erste Großsiedlung Berlins erlebt eine Renaissance vom Problemkiez zum deutschlandweit beachteten Niedrigenergie-Vorzeigeprojekt.
Ein Energiewunder nach neuesten Umweltstandards, das es in dieser Dimension im Wohnungsbau bislang nicht gab. „Wir haben sorgfältig geplant, rechtzeitig die Mieter einbezogen, zielgerichtet investiert, uns Schritt für Schritt die Häuser vorgenommen. Alles im Zeitplan, alles im geplanten Budget“, freut sich Gesobau-Vorstandschef Jörg Franzen.

 

http://www.abendblatt-berlin.de/2016/05/23/energiewunder-maerkisches-viertel/

 

Jedoch verlief die Modernisierung nicht unproblematisch, wie Mieter berichten können. So war die Einbeziehung der Mieter eher sporadisch und meistens fühlten sich die Mieter mit ihren Anliegen alleine gelassen. Auch wurde es mit der Modernisierung nicht zwingend besser, wie der Berliner Mieterverein berichtet:

 

Besser ist es nicht geworden“, meint eine Bewohnerin aus der Fürstenwalder Straße. Abgesehen vom Vollwärmeschutz sieht sie keinerlei Verbesserungen.
Vorhandene teure Fliesen wurden durch Standard-Fliesen ersetzt und das Bad wurde mit einem Waschbecken ausgestattet, das kleiner ist als vorher. Wie andere Mieter auch berichtet sie zudem von einer äußerst chaotischen Baudurchführung. Teppiche wurden nicht ordnungsgemäß abgedeckt, neue mietereigene Einbauküchen verschmutzt und aus den angekündigten drei Wochen in der Umsetzwohnung wurden acht. „Probleme gibt es bei fast jedem Mieter“, sagt Rechtsberater Thomas Florange vom Berliner Mieterverein (BMV). Weil den ganzen Tag die Türen offen standen, verschwanden bei mehreren Bewohnern Gegenstände wie Notebook, Schmuck oder Bohrmaschinen aus Keller oder Wohnung. Eine Familie musste ein Jahr darum kämpfen, bis der mit Betonspritzern verunstaltete Teppich ersetzt wurde.

 

http://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm1110/111009a.htm

 

Die Gesobau will sich nun bei Ihren Mietern für ihr Verständnis bedanken und lässt es ordentlich krachen:

 

Am 28.05., auf der Festwiese am Seggeluchbecken sind alle Märkerinnen und Märker, Freunde und Gäste herzlich willkommen, den Meilenstein in der GESOBAU-Unternehmenshistorie zu feiern.

 

http://www.gesobau.de/unternehmen/presse/aktuelle-pressemitteilungen/artikel/modernisierungsabschluss-maerkisches-viertel-gesobau-sagt-danke-und-laedt-ein-zum-viertel-fest/

 

 

Unterdessen kämpfen Mieter der Gesobau aus Pankow, Weißensee und Wedding mit ihren Anwälten gegen die aus ihrer Sicht unangemessenen Modernisierungsmaßnahmen. Die Miete wird sich auf das (gemessen am Einkommen) maximal Mögliche erhöhen, das Mietniveau im Kiez wird weiter gesteigert und somit die Auswahl an bezahlbarem Wohnraum in der Nachbarschaft auf dem umkämpften Berliner Wohnungsmarkt weiter reduziert.

 

Mieter bereits modernisierter Gesobau-Häuser berichten von Zuständen, die den oben aus dem Märkischen Viertel sehr ähneln.

 

 

Echte Erfolge und Vorzeigeprojekte lesen sich anders, liebe Gesobau!